Im kommenden Jahr finden die „Deutschen Sprachtage“ in Dortmund statt. Ich habe daher mit Regine Stephan über den „Verein Deutsche Sprache e.V.“ und dieses kulturelle Großereignis in unserer Stadt ein Interview geführt. Regine Stephan engagiert sich seit Jahren im VDS, war CDU-Ratsfrau in Dortmund und kämpft nunmehr bei der AfD für den Schutz unserer Muttersprache.
Frage: Frau Stephan, Sie sind Mitglied und Vorstandsmitglied im Verein Deutsche Sprache. Warum sollten gerade AfD-Mitglieder diesen Verein unterstützen?
Antwort: Der VDS (Verein Deutsche Sprache) wurde von Prof. Krämer in Dortmund gegründet und hat sich von Beginn an gegen die Verstümmelung unserer Sprache durch zu viele Anglizismen gewehrt. Prof. Krämer hat dies auch meist auf sehr originelle und witzige Weise getan, kein bisschen verbiestert. Die Angriffe auf unsere Sprache kommen ja direkt aus der 68er-Bewegung, der alles Deutsche verhasst war und ist und die sich im Multikulti verwirklicht. Wir aber sind der Meinung, dass unsere Sprache und Kultur es wert sind, erhalten und gepflegt zu werden, denn der Mensch benötigt diese zur Erlangung einer eigenen Identität und eigenem Selbstbewusstsein. Das schlägt sich auch politisch nieder.
Frage: Vom 25.-27.6.20 finden die Deutschen Sprachtage in Dortmund statt. Was können die Teilnehmer erwarten und wie kann man mitmachen?
Antwort: Das vollständige Programm der Sprachtage liegt noch nicht vor, aber grundsätzlich steht die Veranstaltung allen Interessierten offen. Delegierten der Regionalverbände nehmen mit Stimmrecht bei Wahlen teil. Vertreter der Städte werden eingeladen. Generell gilt, dass man sich zu den Veranstaltungen anmelden sollte. Nähere Informationen dazu gibt es in absehbarer Zeit auf unserer Homepage. Ich habe noch die letzten Sprachtage in Halle gut im Gedächtnis, bei der viel geboten wurde: Diskussionen und weitere Arbeit im Verein, aber auch kulturelle Angebote, Preisverleihungen, Arbeitsgruppen zu bestimmten Themen, viele ausländische Gäste usw. Eine gute Möglichkeit zur Vernetzung sind die sprachtage für alle politisch Interessierten sowieso.
Frage: Als ehemalige Lehrerin wissen Sie am besten, wie wichtig ein gesundes Verhältnis und eine sichere Kenntnis der Muttersprache ist. Warum sollten gerade junge Menschen Mitglied im VDS werden und was erwartet sie?
Antwort: Das gute Beherrschen der eigenen Sprache ist das Fundament jeder Bildung und jedes beruflichen Aufstiegs. Das ist unseren Schülern und Eltern sicher auch bewusst, denn das Fach Deutsch hatte schon immer bei beiden Gruppen einen hohen Stellenwert. Wenn unsere Schüler allerdings im Freizeitbereich ständig mit Anglizismen und der Abwertung der eigenen Sprache konfrontiert werden, verlieren sie mit der Zeit die natürliche Unbefangenheit im Umgang mit der eigenen Identität, denn Sprache ist ja deren stärkster Ausdruck.
Junge Menschen können übrigens bis zum 27. Lebensjahr kostenlos und danach noch zu einem reduzierten Mitgliedsbeitrag im VDS sein. Wir haben ein Vorstandsmitglied, das sich hauptsächlich um junge Mitglieder kümmert und Veranstaltungen und Treffen für Jüngere organisiert. Auch Präsenz und die Mitarbeit in den Netzwerken ist sehr gut. Wir haben ja nicht nur den „Kampf gegen Anglizismen“ im Programm, sondern engagieren uns auch gegen Gender Mainstreaming und setzen uns für „Deutsch als Wissenschaftssprache“ sehr stark ein. An den Universitäten gibt es ja Strömungen, die sogar Englisch als Lehrsprache in einigen Fachbereichen durchsetzen wollen. Natürlich ist das Beherrschen der englischen Sprache im wissenschaftlichen Bereich heute notwendig, aber müssen alle Veröffentlichungen auf Englisch sein? Auch um die stärkere Bedeutung des Deutschen in der EU kämpfen wir, insbesondere in der jetzigen Situation. Stichwort Brexit. Es gibt auch im Ausland starke Gruppen, die Deutsch erlernen und vermitteln, um z.B. unsere reiche Literatur im Original lesen zu können oder aus beruflichen Interessen heraus. Alles Beweggründe, die Jüngere veranlassen können, in den VDS einzutreten.
Vielen Dank, Frau Stephan.
Weitere Informationen zum VDS finden Sie unter:
Es Grüßt Sie herzlich,
Matthias Helferich
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