Es geschehen noch Zeichen und Wunder: In Thüringen hat jetzt der FDP-Vorsitzende Thomas Kemmerich – der wohl kürzeste Ministerpräsident in der Geschichte des Bundeslandes – eine 180°-Wende hingelegt, die aufhorchen lässt. In der YouTube-Talkrunde „Stimmt!“ erklärte er den Zuschauern:
Man dürfe sich vom Vorgehen der Linken, die „immer so tun“, als ob die Stimmen der AfD „nicht gelten würden“, nicht „ins Bockshorn jagen lassen“. Es brauche „gute Ideen aus der Mitte“. Und wenn solche Ideen dann „trotz oder mit der AfD“ eine Mehrheit finden, dann „ist die Mehrheit halt da“.
Im kommenden Wahlkampf 2024 sei „der politische Widersacher die politische Linke“, so Kemmerich weiter. Sozialistischen Tageszeitungen wie der taz gefiel das gar nicht. Sie bezeichnete Kemmerich für seine Äußerungen als „Dammbruch-Experte“ und „Wiederholungstäter“.
Wir begrüßen den Vorstoß von Herrn Kemmerich. Nach seiner Wahl zum Ministerpräsidenten Thüringens mithilfe der Stimmen der AfD Anfang 2020 und der folgenden Intervention durch die Kanzlerin bedrohten Linksextremisten ihn und seine Familie. Selbst seine eigene Partei verweigerte ihm jede Solidarität.
Dass sich Kemmerich nun in dieser Form für demokratischen Pragmatismus stark macht, verdient bei aller Zaghaftigkeit Anerkennung.
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