Nachdem der CDU-Kandidat die Landratswahl in Sonneberg mit Pauken und Trompeten verloren hatte, glaubte man in Sachen politischer Bankrotterklärungen alles gehört zu haben: „Was uns auf die Füße gefallen ist, ist wirklich die unsägliche Politik der Bundesregierung“, so der CDU-Mann Jürgen Köpper, für den auch SPD und Grüne geworben hatten, allen Ernstes.
Der Witz an der Sache: Die CDU ist gar nicht in der Bundesregierung! Offenbar werden die Altparteien immer stärker als Einheitsbrei wahrgenommen. Wie sowas nur sein kann? Fast noch krasser als Köppers blamabler Erklärungsversuch für die Stärke der AfD ist das von FDP-Chef Lindner vorgeschlagene Heilmittelchen: Linke wählen!
Vor knapp 120 Bürgern im thüringischen Weimar philosophiert sich der Liberale ins Abseits: Wer „aus sozialpolitischen Gründen dennoch mit der gegenwärtigen Politik unzufrieden sei“, zitiert die Welt, „müsse nicht die AfD wählen“. „Es tut mir in der Seele weh, es zu sagen, aber im Notfall könnte man noch die Linkspartei wählen“. Und weiter: „Bitte zitieren Sie mich da nicht“…
Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: Hier haben wir einen (nominell) Liberalen, der buchstäblich die Wahl von Sozialisten empfiehlt, Hauptsache es schwächt irgendwie die AfD! Diese Aussagen kommen übrigens von demselben Herrn, der noch 2014 seine heutigen Koalitionspartner SPD und Grün dafür geißelte, einen Linken Ministerpräsidenten in Thüringen zu unterstützen. Damals war die Linke für ihn noch „eine Partei, die unseren Staat überwinden will“ – ein Fähnchen im Wind ist nichts gegen diesen Mann.
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