Geldautomatensprengungen, Messerdelikte, Gruppenvergewaltigungen – es gibt ganze Straftatkategorien, die noch vor wenigen Jahren selten vorkamen. Jetzt – „im besten Deutschland, das es jemals gegeben hat“ (Bundespräsident Steinmeier, SPD) – häufen sich solche neuartigen Verbrechen unerklärlicherweise.
Neuestes Phänomen: Kabeldiebe, die so massiv klauen, dass sie immer öfter den Zugverkehr lahmlegen. Im letzten Jahr sei die Zahl der Fälle nochmals massiv angestiegen: „2022 hatten wir 387 Fälle bundesweit“, so eine Sprecherin der Deutschen Bahn in der WirtschaftsWoche. „Das ist ein Zuwachs um 21 Prozent gegenüber 2021“. Der finanzielle Schaden beläuft sich 2022 auf 6,6 Millionen Euro.
Die Antwort des Bahnkonzerns auf die Langfinger: „Wir stellen 500 zusätzliche Kräfte bei DB Sicherheit ein, die vor allem an Diebstahlschwerpunkten zum Einsatz kommen werden“.
Wir glauben nicht daran, dass die Ursache für die Diebstähle allein darin zu suchen ist, dass „die Rohstoffpreise zuletzt wieder kräftig gestiegen sind“, wie es in der Presse heißt. Auch gehen wir davon aus, dass die wertvollen Kupferleitungen wegen des erheblichen Risikos in der Regel nicht auf deutschen Rohstoffmärkten weiterverkauft werden. Was wahrscheinlicher ist:
Kabeldiebstahl in diesem Ausmaß ist ein grenzüberschreitendes Phänomen, bei dem kriminelle Banden – auch ob der Erfolgsquote – immer dreister agieren. Ob man hier mit gezielten Grenzkontrollen Abhilfe schaffen könnte? Nur so ein Gedanke.
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