Ob Thomas Haldenwang sich das gut überlegt hat? Dafür bekannt ist er immerhin nicht. Einen ehemaligen Top-Beamten aus den eigenen Reihen, noch dazu den eigenen Vorgänger als Chef des Verfassungsschutzes (BfV), vor aller Augen als Delinquent und potenzielle Gefahr zu brandmarken, ist selbst für den regelmäßig über die Stränge schlagenden CDU-Mann eine neue Dimension.
Zuerst hatte die Bild-Zeitung von der sogenannten „Erkenntnisabfrage“ des BfV Wind bekommen. Der Grund für die Aktion: Maaßen war „auf dem Radar“ der Ermittler erschienen. Laut Bild haben Agenten des BKA ein Telefonat abgehört, bei dem am einen Ende Maaßen, am anderen eine Person am Hörer war, die mit der angeblichen Verschwörergruppe um den Prinzen Reuß in Kontakt stehe.
Wir erinnern uns: Bei der Gruppe handelt es sich um eine Handvoll Rentner und Fantasten, die im Internet den Umsturz planten, allerdings schon im vergangenen Dezember verhaftet wurden. In Bild äußert sich Maaßen kritisch zu der Abhör-Aktion. Der Anrufer sei eine Person gewesen, die im Ermittlungsverfahren gegen die Umsturz-Opas als Zeuge auftrete. Maaßen habe den Hörer in seiner Funktion als Anwalt aufgenommen – was das Abhören des Gesprächs illegal mache.
All das passiert, während die Letzte Generation in Chatgruppe darüber spricht, Politiker zu ermorden und sich der Verfassungsschutz geduldig zeigt. Dass Maaßen dagegen ins Visier seiner ehemaligen Behörde gerät, dürfte vor allem daran liegen, dass er entgegen dem Druck, der auf ihn ausgeübt wurde, die AfD nicht beobachten ließ. Maaßen folgte seine Gewissen und unter dieser Regierung folgt darauf die Strafe.
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