Es ist ein Beispiel für EU-Regulierungswut, das mit dem Glühlampenverbot, der berühmten Gurken-Verordnung, der EU-Norm für Schnullerketten oder jener zur Beschaffenheit von Traktorsitzen locker mithalten kann: Die geplante Europäische Verpackungsverordnung (PPWR) dürfte allerdings weitaus folgenschwerer (heißt: teurer) werden, als die zahllosen Absurditäten der Vergangenheit.
„Werden die EU-Pläne Wirklichkeit, müssten wir alle Mehrwegflaschen einschmelzen. Dieser Irrsinn muss verhindert werden“, meint Holger Eichele, Chef des Brauerbunds. Tatsächlich gehe es bei der Verordnung darum, ein europaweit einheitliches Pfandsystem zu schaffen. Deutschland hat ein solches allerdings längst – und: „Es wäre ein Desaster, wenn die EU das zerstören würde.“
Man kann den Wirtschaftsverbänden und Unternehmern bei ihrem Protest gegen die „zentralistische Verwaltungsbürokratie“ Brüssels nur uneingeschränkt zustimmen und muss sich – wie schon so oft – fragen: Haben die Eurokraten nichts Besseres zu tun?
Der Vorschlag, man wolle für das etablierte Pfandsystem in Deutschland doch bitte eine „Ausnahmegenehmigung“ ausstellen, ist allerdings viel zu freundlich formuliert. Es kann und darf nicht sein, dass die EU, wie es mittlerweile üblich geworden ist, ohne jeden Sinn und Verstand in die Belange der Nationalstaaten hineinregiert. Nicht Deutschland braucht für Entscheidungen im eigenen Land eine Sondergenehmigung, sondern Brüssel braucht diese – und zwar von uns, dem deutschen Volk, nicht umgekehrt!
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